Flexibel die Zukunft planen: Zeitwertkonten als cleveres Finanzinstrument
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Flexibel die Zukunft planen: Zeitwertkonten als cleveres Finanzinstrument

Zeitwertkonten erfreuen sich immer größerer Beliebtheit, aber sind umstritten. Zwei Beispiele aus der jüngeren Vergangenheit seien hierfür genannt: Der „Merkur“ nannte das Finanzinstrument als eine Möglichkeit, um früher in Rente zu gehen. Der „Focus“ warnte im August 2023 hingegen, es bestünden Nachteile für Arbeitnehmer sowie Arbeitgeber. Was stimmt also? Wagen wir einen genaueren Blick.

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Was ist ein Zeitwertkonto?

Bei Zeitwertkonten vereinbaren Arbeitgeber und Arbeitnehmer, dass ein Teil des Lohns einbehalten wird. Dieser wird auf einem besonderen Konto angespart. Ein Arbeitnehmer kann sich irgendwann dafür entscheiden, weniger Stunden zu arbeiten, für eine geraume Zeit zu pausieren oder früher in Rente zu gehen. Jetzt wird das Geld auf dem Zeitwertkonto eingesetzt, damit dies ohne finanzielle Verluste für beide Seiten geschieht. Anders ausgedrückt: Auf einem Zeitwertkonto ist Arbeitszeit in Form von Geld angespart, die bei Bedarf flexibel eingesetzt werden kann.

Wie unterscheidet sich ein Zeitwertkonto von anderen Wertkonten?

Das Zeitwertkonto ist auch unter den Namen Langzeitkonto sowie Lebensarbeitszeitkonto bekannt. Es ist ein spezifisches Wertkonto. Es unterscheidet sich von anderen also durch den klar definierten Zweck. Wertkonten können beispielsweise auch dazu dienen, um Sachleistungen zu speichern. Der gesetzliche Rahmen ist dabei oft freier als bei einem Zeitwertkonto. Dieses ist rechtlich genau ausgestaltet, um die einbezahlten Mittel zum Wohle der Arbeitnehmer bestmöglich zu schützen.

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Welche Vorteile bietet ein Zeitwertkonto?

– übertragbar von einem Arbeitgeber zu einem anderen oder zur Deutschen Rentenversicherung
– geschützt bei einer Insolvenz des Arbeitgebers
– verzinst
Steuern und Sozialabgaben erst fällig bei der Inanspruchnahme
– gestattet weitreichende Flexibilität (z. B. im Vergleich mit einer Betriebsrente)
– macht Arbeitgeber für Fachkräfte attraktiver
– verringert Fehlzeiten von Arbeitnehmern, da sich diese regenerieren können

Existieren auch Schattenseiten?

Ein Zeitwertkonto hat nicht nur Vorteile. Dies führt zurück zum erwähnten „Focus“-Beitrag. Die Einführung dieses Instruments in den eigenen Betrieb ist beispielsweise mit einem gewissen Aufwand verbunden. Der Flexibilität können aufgrund von unternehmerischen Einschränkungen Grenzen gesetzt sein. Und es ist möglich, dass die Zinsen nicht ausreichen, um die Inflation auszugleichen. Das Guthaben verliert also faktisch an Wert. Insbesondere bei einem Konto, das auf Jahrzehnte angelegt ist, handelt es sich um einen wichtigen Faktor.

Fazit: Ein Zeitwertkonto ist ein vielseitig einsetzbares und daher cleveres Finanzinstrument

Insgesamt gilt: Ein Zeitwertkonto ist ein vielseitiges Finanzinstrument, das daher großen Nutzen bietet. Wichtig ist allerdings bei der konkreten Umsetzung, dass die Parteien keine rosaroten Brillen aufhaben, sondern ehrlich miteinander kommunizieren. Vertraglich muss fest verankert sein, wann und wie das angesparte Guthaben eingesetzt werden darf – und wie für eine ausreichende Wertsteigerung Sorge getragen werden kann. Das Zeitwertkonto soll dazu dienen, dass Arbeitgeber und Arbeitnehmer noch besser partnerschaftlich zusammenarbeiten. Dies schließt die wechselseitige Kommunikation ein.

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