Nebenberuflich gründen – die erste Geschäftsidee erfolgreich umsetzen
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Nebenberuflich gründen – die erste Geschäftsidee erfolgreich umsetzen

Du träumst schon länger davon, dein eigener Chef zu sein, willst aber nicht gleich deinen festen Job an den Nagel hängen? Willkommen im Club der nebenberuflichen Gründer! Immer mehr Menschen wagen den Schritt in die Selbstständigkeit – aber erstmal auf Nummer sicher. Warum auch nicht? Nebenberuflich gründen kann die perfekte Lösung sein, um die eigene Idee zu testen, Risiken zu minimieren und langsam, aber sicher, ins Unternehmertum hineinzuwachsen.

Bevor du allerdings mit vollem Elan loslegst, solltest du ein paar wichtige Punkte beachten. Denn auch wenn du nicht gleich ein Startup im Silicon Valley aufziehst, brauchst du Struktur, Geduld und ein gutes Gefühl für Farben – ja, selbst lachsfarbe kann bei der Produktgestaltung überraschend eine Rolle spielen!

Warum überhaupt nebenberuflich gründen?

Laut KfW-Gründungsmonitor 2023 erfolgt rund jede dritte Gründung in Deutschland im Nebenerwerb. Das zeigt: Der Trend geht klar zur vorsichtigen Selbstständigkeit. Und das hat viele Vorteile:

  • Du behältst dein regelmäßiges Einkommen.
  • Du kannst erste Kunden gewinnen, ohne direkt auf sie angewiesen zu sein.
  • Du hast Zeit, dein Geschäftsmodell zu verfeinern.
  • Du reduzierst das finanzielle Risiko erheblich.

Aber: Nebenberuflich gründen ist kein Selbstläufer. Du brauchst Disziplin, Zeitmanagement und die Fähigkeit, auch nach Feierabend noch motiviert an deiner Idee zu arbeiten. Der Netflix-Abend wird dann halt öfter mal gestrichen.

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Die erste Geschäftsidee: Wie finde ich „mein Ding“?

Die größte Hürde für viele ist nicht das Gründen selbst – sondern die passende Geschäftsidee. Hier ein paar Fragen, die dir bei der Suche helfen können:

  • Was kann ich besonders gut, das anderen einen Mehrwert bringt?
  • Welche Probleme sehe ich in meinem Umfeld, für die ich eine Lösung hätte?
  • Gibt es Hobbys, die ich monetarisieren kann, ohne dass sie ihren Reiz verlieren?
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Einige klassische, aber nach wie vor funktionierende Ideen für nebenberufliche Gründungen sind:

  • Online-Shops mit Nischenprodukten (z. B. nachhaltige Schreibwaren, DIY-Kits, handgemachte Seifen)
  • Beratungen und Coachings (z. B. Karriereberatung, Finanzcoaching, Ernährungsberatung)
  • Digitale Produkte (z. B. E-Books, Vorlagen, Onlinekurse)
  • Kreativleistungen (z. B. Grafikdesign, Copywriting, Illustration)

Ein Beispiel: Lisa ist Grafikdesignerin und arbeitet Vollzeit in einer Agentur. Nebenbei hat sie auf Etsy einen Shop für personalisierte Hochzeits-Papeterie gestartet. Sie testet verschiedene Stile, reagiert auf Kundenfeedback und nutzt das nebenberufliche Einkommen, um sich besseres Equipment zu leisten. Mittlerweile macht sie fast 40 % ihres Gehalts mit dem Nebengeschäft – Tendenz steigend.

Rechtslage, Steuern und Co. – was du beachten musst

Auch wenn dein Business noch klein ist – du bist ab dem ersten Euro, den du verdienst, offiziell Unternehmer*in. Das bedeutet: Papierkram!

Gewerbeanmeldung

In Deutschland ist für die meisten Tätigkeiten eine Gewerbeanmeldung nötig. Diese kostet zwischen 20 und 60 €, je nach Stadt. Freiberufler (z. B. Texter, Designer, Coaches) brauchen meist keine Gewerbeanmeldung, müssen sich aber beim Finanzamt registrieren.

Steuern

Du bekommst nach der Anmeldung einen Fragebogen zur steuerlichen Erfassung vom Finanzamt. Wichtig: Auch wenn du unter der Kleinunternehmerregelung bleibst (22.000 € Umsatz im ersten Jahr), musst du eine Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR) machen.

Arbeitgeber informieren?

Grundsätzlich darfst du nebenbei selbstständig sein – außer dein Arbeitsvertrag verbietet es ausdrücklich. Wichtig ist, dass deine Tätigkeit:

  • Nicht mit deinem Hauptjob konkurriert
  • Deine Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt
  • Keine betrieblichen Ressourcen nutzt

Ein kurzes, offenes Gespräch mit deinem Arbeitgeber kann viele Missverständnisse vermeiden.

Zeitmanagement: So bleibst du fokussiert

Neben 40-Stunden-Job, Familie und Alltag noch ein Business aufbauen? Klingt unmöglich – ist es aber nicht, wenn du smart planst:

  • Nutze produktive Zeiten: Frühmorgens, abends oder am Wochenende – wann bist du am leistungsfähigsten?
  • Setze dir realistische Ziele: Lieber jede Woche 2 konkrete Aufgaben abschließen als sich zu verzetteln.
  • Automatisiere und delegiere: Nutze Tools für Buchhaltung, Social Media, Design etc. – viele davon sind kostenlos oder günstig.
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Ein beliebtes Tool bei vielen Gründer*innen ist z. B. Canva für Grafikdesign, Lexoffice für die Buchhaltung oder Trello fürs Projektmanagement.

Der erste Kunde – und dann?

Wenn deine Idee steht, solltest du möglichst früh rausgehen und echtes Feedback einholen. Du brauchst keinen perfekten Webshop oder 1000 Follower – wichtig ist, dass jemand für dein Angebot bezahlt.

Starte mit einem kleinen Kreis: Freundeskreis, Kolleg*innen, lokale Netzwerke. Sammle Rezensionen, verbessere dein Angebot und bleibe sichtbar – online wie offline.

Bonus-Tipp: Baue eine Community auf

Gerade im Nebenerwerb hilft dir ein Netzwerk enorm weiter. Tausch dich in Facebook-Gruppen, Coworking-Spaces oder Gründer-Stammtischen aus. Hier bekommst du Inspiration, Motivation und oft auch Kooperationen.


Fazit: Nebenberuflich gründen – mit Plan und Herzblut zum Erfolg

Nebenberuflich zu gründen ist keine „light“-Version der Selbstständigkeit – aber eine hervorragende Möglichkeit, mit weniger Risiko in die Unternehmerwelt zu starten. Mit einer durchdachten Idee, klarem Zeitplan und viel Eigenmotivation kannst du dein erstes eigenes Business aufbauen und Stück für Stück wachsen.

Mach den ersten Schritt – und denk dran: Auch große Unternehmen haben mal in kleinen Wohnzimmern oder Garagen angefangen.

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