Selbstständigkeit – Chance oder Chaos?
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Selbstständigkeit – Chance oder Chaos?

Für viele ist der Traum vom eigenen Unternehmen noch nie größer gewesen, doch wie sieht es aus mit dem Risiko? Der Traum von der finanziellen Freiheit bedeutet längere Arbeitszeiten und entsprechend mehr Verantwortung, vielleicht auch für die eigenen Mitarbeiter.

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Bevor man in sein eigenes Business starten kann, braucht es eine intensive Vorlaufzeit. Die Entwicklung einer erfolgsversprechenden und überzeugenden Geschäftsidee ist der erste Schritt in die Selbständigkeit. Existenzgründung ist im Trend, denn die Gründer nehmen zu. 80 Prozent der Startups überleben die ersten drei Jahre nicht. Die Gründe dafür sind breit gestreut. Viele starten ohne ausreichend Eigenmittel oder gründliche Analysen ins Abenteuer Selbständigkeit. Jobs ohne Ausbildung gibt es genügend, aber die Geschäftsidee muss Hand und Fuß haben:

  • Kundenbedürfnis
  • Markt
  • Nischenprodukt / Nischendienstleistung
  • Produkte und Services
  • SWOT-Analyse
  • nebenberuflich durchstarten oder volles Risiko?

Danach geht es weiter mit einem soliden Businessplan, der Geschäftsidee, Marktanalyse und Wettbewerb ebenso berücksichtigen sollte wie Ziele und Strategie sowie einen überzeugenden Finanzplan. Diesen Businessplan möglichst von vielen unterschiedlichen Personen gegenlesen lassen und auf Argumente, Einwände prüfen. Das ist deshalb so wichtig, weil dieser Businessplan die Grundlage ist, mit der man die benötigte Finanzierung klären muss bei der Bank.

Wieviel Eigenkapitel ist vorhanden? Für die Restfinanzierung gibt es verschiedene Möglichkeiten wie beispielsweise Crowdfunding, Business Angel, Venture Capital oder ganz klassisch ein Kredit bei der Hausbank. Bei dieser Option ist es allerdings ratsam, verschiedene Banken zu kontaktieren, um einen Vergleich der Konditionen zu ermöglichen.

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Frauen trumpfen als Gründerinnen

42 % Prozent der Gründer sind weiblich. Insbesondere in haushaltsnahen Dienstleistungen boomen die Gründungen. Für viele Gründerinnen bietet die Existenzgründung eine lukrative Einkommensperspektive, vor allem im ländlichen Raum finden sich interessante Startups und Existenzgründerinnen mit Visionen, die mit Aspekten wie Engagement und Nachhaltigkeit punkten.

Ein weiterer Vorteil für die Frauen zeigt sich darin, die Selbständigkeit mit der Betreuung von Kindern und anderen Verpflichtungen leichter vereinbaren zu können. Die Arbeitszeiten können mitunter individuell gestaltet sein, um nur einen Punkt zu nennen.

Nachteile, der eigene Boss zu sein

Trotz aller Euphorie sollte man in der Gründungsphase nicht mit Scheuklappen unterwegs sein. Finanzielle Kosten rund um Mitarbeiter, Büroausstattung und Miete allein sind es nicht, die vielen Neugründern oftmals zu viel werden. Hinzu kommen Steuern und Versicherungen, Nachzahlungen und vieles mehr, das von motivierten Existenzgründern anfangs oftmals unterschätzt wird.

Fern aller Träume vom eigenen Unternehmen liegen meist Arbeitstage von 12 bis 14 Stunden hinter einem Existenzgründer, Wochenenden dienen weniger der Erholung als mehr unternehmerischer Tätigkeiten wie Buchhaltung, Kundenakquise, Korrespondenz und dem Checken des Materials. Hinzu kommen Bürokratie, Marktrisiken, die Belastung durch die Verantwortung für die Mitarbeiter und das finanzielle Risiko.

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Tipps für vorausschauende Gründer

Man sollte sich vor der Gründung im Klaren darüber sein, wie man seinen Arbeitsalltag gestalten möchte und sich Grenzen setzen: Diese Grenzen dienen der geistigen und körperlichen Gesundheit, denn sie warnen vor Überforderung, Überarbeitung bis hin zum Burn-out, der für ein neu gegründetes Unternehmen im Ernstfall das Aus bedeuten kann.

Auch finanziell braucht es einen entsprechenden Polster für Notfälle, auch in der Familie, die man ja weiter versorgen muss. Eine schonungslose Finanzplanung und der offene Austausch mit anderen Gründern, die diese erste Phase gut gemeistert haben, ist eine wertvolle Hilfestellung. Rücklagen federn ab, doch es braucht einen gewissen Kundenstamm und eine entsprechende Auftragslage, um laufend gut im Geschäft zu sein und erholt in den nächsten Tag zu starten.

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