Existenzgründung im Wach- und Schließgewerbe
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Geschäftsideen

Existenzgründung im Wach- und Schließgewerbe

Sicherheitsdienste werden in jeder Stadt und auch auf dem Land benötigt. Die steigende Häufigkeit von Diebstählen und Vandalismus steigert die Nachfrage nach dieser Dienstleistung. Allerdings gibt es nicht überall ein ausreichend großen Angebot in diesem Feld. Deshalb kann es Sinn machen einen Sicherheitsdienst für Wiesbaden zu gründen und die Nachfrage zu decken. Allerdings sollte man sich vor dem Einstieg bewusst sein, was einen bei dieser Arbeit erwartet.

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Unterschiedliche Arbeitsfelder

Das Wach- und Schließgewerbe ist sehr vielfältig. Einerseits kann es sich um Nachtwächteraufgaben in einem Lagerhaus handeln, andererseits kann man die Aufgaben eines Türstehers in stark besuchten Nachtclubs übernehmen. Die Arbeit auf dem Land unterscheidet sich sehr von dem, was einen in der Stadt erwartet, und die demografische Zusammensetzung einer Region spielt eine wichtige Rolle. Hier gibt es große Unterschiede im Gewaltpotenzial, denn Senioren sind friedlicher als Jugendliche. Unter Umständen sind Fremdsprachenkenntnisse notwendig.

Langeweile und Nervenkitzel

Die unterschiedlichen Aufgaben von Wachleuten sorgen für einen sehr unterschiedliche Arbeitsalltag. Manch ein Tag vergeht, ohne dass man Kontakt zu einer Menschenseele hat. An anderen Tagen muss man sich mit Banden von “Graffitikünstlern” herumschlagen. Wichtig ist es auch bei monotonem Wachdienst immer hochkonzentriert zu bleiben und nicht nachlässig zu werden.

Eine sehr schwierige Aufgabe, mit der sich die US-Luftwaffe beschäftigt hat. Die Besatzung der Raketensilos für den Atomkrieg hat bis heute einen ereignislosen Wachdienst geleistet und wird hoffentlich nie den Ernstfall erleben. Allerdings ist die Verantwortung in dieser Position so groß, dass ein Fehler Millionen von Leben kosten kann. Es lohnt sich folglich die Erfahrungen und Methoden des Interkontinentalraketenkommandos der USA zu studieren.

Die Lizenz zum Bewachen

Nicht jeder kann einfach einen Sicherheitsdienst betreiben. Das Betreiben eines Sicherheitsdienstes ist erlaubnispflichtig, wenn man theoretisch zur Durchführung seiner Aufgaben Gewalt aufwenden muss. Man übernimmt einen Teil des Gewaltmonopols, das eigentlich dem Staat zugeteilt ist. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn Diebstähle nicht nur observiert, sondern auch verhindert werden sollen. Der Betreiber eines Sicherheitsdienstes muss für den erlaubnispflichtigen Betrieb eine Sachkundeprüfung nach § 34a Absatz 1 S. 1 der Gewerbeordnung ablegen. Diese ist für den Betreiber umfangreicher als für angestellte Mitarbeiter. Der Nachweis kann bei der örtlichen Handelskammer erbracht werden.

Eine etwas umfangreichere Form des Sachkundenachweises ist die Zertifizierung nach DIN 77200. Für die Zertifizierung muss der Leiter eines Betriebes nachweisen, dass er die Prozesse des Sicherheitsgeschäfts (Sicherheitsdienstleistungen, kurz SDL) beherrscht:

  • Ortsfeste Sicherheitsdienstleistungen (Alarmanlagen, Concierge-Dienst und Kontrolldienst)
  • Mobile Sicherheitsdienstleistungen (Kontrollen, Streifendienst, Intervention im Notfall)
  • Veranstaltungssicherung
  • Sicherung von Veranstaltungen mit besonderen Gefahrensituationen
  • Kontrollen im ÖPNV
  • Sicherung von besonders gefährdeten Objekten
  • Überwachung von Asylantenheimen

Die Anforderungen zur Erfüllung dieser DIN sind recht umfangreich. Eine Investition, die nicht zu unterschätzen ist. Wer sich aber mit einer Zertifizierung dieser Art schmücken kann, der kann erfahrenen Kunden kommunizieren, dass sein Sicherheitsunternehmen hervorragend für die anstehenden Aufgaben qualifiziert ist.

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Der Preiskampf

Ausgaben für die Sicherheit sind Ausgaben, die nicht direkt zum Gewinn beitragen. So spart jedes Unternehmen gerne bei der Sicherheit und das besonders dann, wenn die Gewinnspannen gering sind. Wer wirtschaftlich arbeiten will, der muss also entweder die Betriebskosten niedrig halten oder eine Nische besetzten, die höhere Preise rechtfertigt. Die Kosten lassen sich durch Personaleinsparungen senken. Hier hilft Automatisierung, zum Beispiel mit Drohnen und eine straffe Organisation, die Überkapazitäten so klein wie möglich hält.

Was kommt auf die Branche zu

Die demografische und pekuniäre Stratifizierung der Gesellschaft wird kurz- und mittelfristig eher zunehmen. Eine Entwicklung, die der perfekte Nährboden für Konflikte und kriminelle Aktivität ist. So wird auch die Nachfrage an Sicherheitsdienstleistungen steigen. Immer mehr Einrichtungen entdecken die Notwendigkeit der Absicherung gegen alle Eventualitäten. Ein Blick in nach England zeigt, wie die Zukunft aussehen kann. Sicherheitsleute vor jedem Restaurant und Kameras an jeder Straßenecke. Beides Wachstumsmöglichkeiten für Sicherheitsdienstleister.

Lohnt sich der Einstieg ins Geschäft?

Die Entscheidung der Firmengründung im Sicherheitsgewerbe sollte man mit Vorsicht treffen. Eine Akkreditierung nach deutscher Industrienorm (DIN) ist recht fordernd und die Konkurrenz in den Ballungsräumen ist nicht zu verachten. Hinzu kommt, dass die Arbeit selbst recht hart sein kann, denn man hat zwar viele Pflichten der Polizei, gleichzeitig aber nicht die Mittel und Rechte. Wenn man allerdings den richtigen Charakter für das Geschäft hat, kann eine Existenzgründung als Sicherheitsdienstleister sehr erfüllend sein. Die Arbeit ist auf jeden Fall abwechslungsreich und fordert Körper und Geist gleichermaßen.

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