Bildungsurlaub: Ihr Recht auf berufliche und persönliche Weiterbildung
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Bildungsurlaub: Ihr Recht auf berufliche und persönliche Weiterbildung

Ob Spanisch lernen in Valencia, mit Yoga Stress reduzieren oder die sprachlichen Fähigkeiten bei einem Rhetorikkurs verbessern – diese und viele weitere Weiterbildungsmaßnahmen können Arbeitnehmer im Rahmen eines Bildungsurlaubs mitmachen.

Auf diesen besteht in zahlreichen Bundesländern sogar ein rechtlicher Anspruch, was viele Beschäftigte nicht zu wissen scheinen, denn Bildungsurlaub wird relativ selten beantragt. Erfahren Sie nachfolgend alles, was Sie über diese Fortbildungen wissen müssen.

Was ist ein Bildungsurlaub?

Auf einen Bildungsurlaub in Berlin, Hamburg oder Thüringen haben Arbeitnehmer und Auszubildende, die mindestens seit sechs Monaten in einem Beschäftigungsverhältnis stehen, einen rechtlichen Anspruch. Das gilt in allen Bundesländern, mit Ausnahme von Bayern und Sachsen. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, den Angestellten zusätzlich zum normalen Urlaub fünf Tage pro Jahr für Bildungsurlaub zu gewähren.

Als Bildungsurlaub anerkannt sind eine Vielzahl von beruflichen und persönlichen Weiterbildungskursen wie etwa Kommunikationstrainings, Yoga oder Sprachkurse. Während des Bildungsurlaubs muss der Arbeitgeber das Gehalt weiterzahlen – die Kosten für den Weiterbildungskurs müssen die Angestellten jedoch selbst tragen. Die Ausgaben dafür lassen sich allerdings steuerlich absetzen. In einigen Bundesländern wird Bildungsurlaub übrigens Bildungsfreistellung oder Bildungszeit genannt.

Warum Angestellte regelmäßig Bildungsurlaub machen sollten

Das Leben ist ein ewiger Lernprozess und wenn einem schon eine Woche Bildungsurlaub im Jahr gewährt wird, sollte man diese doch auch in Anspruch nehmen. Die Bildungszeit kann schließlich je nach Bedarf für verschiedene persönliche und berufliche Fortbildungsmaßnahmen genutzt werden.

Wer zum Beispiel das ganze Jahr über acht Stunden täglich im Büro sitzt und mit Rücken- oder Bandscheibenproblemen zu kämpfen hat, kann seiner Gesundheit durch Yoga oder Wandern im Bildungsurlaub etwas Gutes tun. In anderen Kursen lernen Arbeitnehmer gezielt Stress abzubauen, sodass sie ihr Wohlbefinden steigern und Burnout und Depressionen vorbeugen können. Wiederum andere Kurse vermitteln berufliche Fähigkeiten, die sich gut im Lebenslauf machen und Arbeitnehmern einen Vorteil gegenüber schlechter ausgebildeten Mitbewerbern geben.

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Viele Maßnahmen fördern auch die persönliche Weiterbildung: Wer zum Beispiel einen Kommunikationskurs durchläuft, profitiert davon nicht nur beruflich, sondern auch privat. Schließlich bietet ein Bildungsurlaub auch einfach mal eine angenehme Abwechslung zum Arbeitsalltag. Das Recht eine Woche im Jahr mal etwas anderes zu machen, als die üblichen Tätigkeiten sollten Arbeitnehmer also ruhig nutzen.

Bildungsurlaub ist auch für den Arbeitgeber gut

Viele moderne Unternehmen stehen dem Bildungsurlaub ihrer Angestellten positiv gegenüber, schließlich profitieren auch sie davon. Nehmen die Angestellten etwa an Kursen zur Gesundheitsprävention teil, hilft dies teure Ausfallzeiten zu vermeiden. Fortbildungskurse wiederum stärken die beruflichen Fähigkeiten der Teilnehmer, was letztlich natürlich auch dem Arbeitgeber zugutekommt. Schließlich erhöht ein positiver Umgang mit Bildungsurlaub auch die Arbeitgeberattraktivität und stellt beim Kampf um neue Talente einen Pluspunkt dar. Bei einem Unternehmen, das seine Angestellten gerne fördert und in ihr Wohlergehen investiert, arbeitet man schließlich gerne.

So beantragen Sie einen Bildungsurlaub

Zunächst sollten sich Arbeitnehmer einen Kurs suchen, der als Bildungsurlaub anerkannt ist und der zu ihren persönlichen Bedürfnissen passt. Nachdem man den Anbieter kontaktiert hat, bekommt man Infomaterial und Anmeldeunterlagen zugesendet. Wenden Sie sich damit möglichst frühzeitig an Ihren Arbeitgeber, der über die Bewilligung entscheidet. In den Bundesländern mit rechtlichem Anspruch auf einen Bildungsurlaub muss er ihn bewilligen, es sei denn, der Termin fällt zum Beispiel in eine Zeit, in der Personalknappheit herrscht. In solchen Fällen können Sie den Bildungsurlaub zu einer anderen Zeit neu beantragen. Nach dem Bildungsurlaub erhalten Sie eine Teilnahmebescheinigung, die Sie dem Arbeitgeber vorlegen müssen.

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